Samstag, 8. November 2025

Katie Kitamura, Intimitäten

Titel und Einband suggerieren meiner Meinung nach “Intimitäten” eher partnerschaftlicher und womöglich sexueller Natur. Um solche dreht sich das Buch aber nicht in erster Linie sondern um Intimitäten, die beim Dolmetschen entstehen können.

Wobei die Hauptthematik, die ich aus Katie Kitamuras Buch herauslas, sich auch allgemein um eine Persönlichkeit mit wenig vorhandener Fähigkeit zur “Abgrenzung gegenüber dem jeweiligen Gegenüber” drehte. Dazu um den Wunsch nach “Heimatbindung” infolge gefühlter Wurzellosigkeit.

…. Sätze, die mir zahllose Male durch den Kopf gegangen waren, die ich geglaubt hatte aussprechen zu müssen, sagte ich bloß: Ja, ich verstehe das schon.

Ich konnte alles verstehen, unter den richtigen Umständen, bei dem richtigen Menschen. Es war eine Stärke, und zugleich war es eine Schwäche. — Kitamura, Katie. „Intimitäten.“ Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG, 2022, p. 177


Ich las es in mehreren Etappen mit längeren Lesepausen dazwischen. Es ist ein ruhiges Buch und war jeweils nicht sonderlich einprägsam. Jedesmal musste ich mich “neu reinfinden”. Tat es aber immer recht gerne und trotz nicht allzu rasanter Handlung war das Bedürfnis vorhanden, es bis zum Ende auch fertigzulesen.


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