Katzen gehen bekanntlich immer und bunt-flippige Cover bei mir ebenfalls. Nur deshalb habe ich es ausgeliehen, das mit einem Kinder- bzw. Jugendbuchpreis versehene Erstlingswerk der jungen malaysischen Schriftstellerin Nadia Mikail.
Zugegeben .. ein wenig “betrogen” habe ich mich beim Lesen gefühlt. Lediglich eine zugelaufene Katze - “Flohsack” - spielt eine eher undankbare und untergeordnete Nebenrolle. Dass dann auch noch Flöhe und Läuse - beides hat die Katze nicht - synonym verwendet werden, mag der Übersetzung geschuldet sein, störte mich aber ein bisschen. “Bunt” kam es mir innen ebenfalls nicht vor, das Buch. Auch, dass das geliehene Wohnmobil etwas bunt dekoriert ist, kam als Thema nur in einem Nebensatz vor.
Mir erschienen die Charaktere nicht allzu lebendig sondern mehr schemenhaft umrissen.
Die Handlung bedächtig dafür, dass die Themen Pubertät mit all ihren emotionalen Berg- und Talfahrten, erste Liebe, Lebensplanungen aber in allererster Linie Familienbindungen, Verlassenheit, Beschädigungen durch ziemlich unvollkommen agierende und bereits gestorbene Elternteile, behandelt werden.
Wie ruhig und höflich alles vergleichsweise daherkommt bei gleichzeitig auch drastischen Brüchen untereinander, das fand ich schon irgendwie interessant. Scheint es mir doch ein Zeichen der kulturellen Unterschiede zu sein. In unserer Kultur eher nicht ganz so hoch aufgehängt aber dort Zentralthema: die extremen Familienbindungen mit den tiefen Bedeutungen in auch verzweigte Vergangenheiten, die Persönlichkeiten ausbilden und ausmachen. Geschichten der Vorfahren, die Identitäten erschaffen und festigen.
Ob es in unserer Umgebung und Kultur Jugendliche fesseln kann? Mir erscheint das ziemlich unwahrscheinlich. Aber vielleicht irre ich mich auch …


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