- Manuel Eckardt, 11 Atem-Übungen, die dein Leben verändern (eBook)
Es waren weniger die großen Versprechungen im Titel, die mich veranlassten, das Buch auf „vormerken“ zu setzen. Es war vielmehr die Zahl 11. Gleich elf Atemübungen? Alle Achtung! Obwohl ich Atemübungen schon seit Jahren in meine täglichen Routinen einbaue und ihnen tatsächlich viel Einfluss zuspreche auf alle auch im Buchtitel genannten Aspekte, zählte ich kurz durch und kam bei mir auf nur ca. sechs davon, die ich kenne, von denen ich vier auch mehr oder weniger regelmäßig anwende. Also bitte her mit den übrigen mir noch unbekannten Übungen und ihren nützlichen Anwendungsbereichen.

Die Vormerkung wurde mir von der Onleihe nur so semi-passend ausgerechnet zu einer Zeit zur Verfügung gestellt, als ich mit Grippe im Bett lag und jeder etwas „andere“ Atemzug in Bröckchen auswerfende Hustenattacken müdete. Und das ist die „halb passende Seite“ daran: ich hatte an anderer Stelle ohnehin nach nochmal neuen Übungen gesucht, die gezielt beim Abhusten helfen, das Zwerchfell stärken, die Bronchien schonen und möglichst ein Zusetzen der Nebenhöhlen (bei mir eine seit Jahrzehnten bekannte „Sollbruchstelle“) verhindern. War fündig geworden und auch im kranken Zustand schon dazu übergegangen, immer wieder auf Atem und Haltung zu fokussieren und beides bewusst einzusetzen.
Einschub: wobei sich die Anzahl auf mindestens 12 erhöht weil die für mich bisher einschlagendste und wichtigste je kennengelernte: das „
kohärente Atmen“ gar nicht dabei ist. Seit ich das halbwegs konsequent täglich zumindest einige Minuten bewusst aber auch zwischendurch in Alltagshandlungen eingebunden praktiziere, kenne ich - allerdings sowieso größtenteils Gut-Schläferin - keinerlei Einschlafprobleme mehr und sehe sie als ideale Methode, sich bei Bedarf „runterzuregeln“.
Nun besteht die erste Hälfte des Buches ohnehin nicht aus den Übungen. Ich las mich durch sehr allgemeinphilosophische Binsenweisheiten (für mich) zu Bewegungsverhalten, Ernährung. Regeneration und sonstigen Gesundheitsthemen, vom Autor zum „B-E-R-G - Prinzip“ ernannt. Was mich fast in die Flucht schlug weil mir diese Coaching-Seminare und mit Verve unter die wartende Jüngerschar gestreuten nigelnagelneuen möchtegern-Weisheiten mit zwanghaften zu schmissigen Wörtern komprimierten Verkürzungs-Formeln schon sehr lange sehr auf die erloschenen Eierstöcke gehen.
Wobei: ich glaube, in den meisten Bereichen liegt der Mann gar nicht so falsch und für sehr viele sind das gar keine Binsenweisheiten. Aber ich habe Jahrzehntelang in Läuferforen, Wissenschaftsmagazinen, Pharmazeutischen Publikationen. Seiten mit den neuesten Forschungsstudien zu so ziemlich allen auch körperlichen Nebenthmen etc. mitgelesen. Da ermüdet die Formel zur Berechnung des angeblichen Maximalpulses dann doch ein wenig. Aber nungut, Ein Buch mit dem Titel „die 5 Atemübungen, die Frau Lizzy noch nicht kennt“, das sich anschließend auf die Darstellung genau dieser beschränkt … würde sich vielleicht doch eher nicht so gut verkaufen und so las ich mich tapfer durch alle Lebensweisheiten. Fühlte mich auch durchaus oft bestätigt. Was ja immer nett ist.
An einigen Punkten zum Umgang mit NEMs würde ich zumindest nachfragen wenn nicht gar etwas diskutieren wollen … aber letztlich bleibt‘s da sogar unter Wissenschaftlern meist bei „Ansichtssache“ oder dem guten alten: „Der eine sagt so, der andere so“.
Der Rest ist okay - ich würde das Buch durchaus empfehlen können und weil es darin nicht nur in der Tat ein paar neue Atemübungen gab. Ich kannte allerdings mehr als ich dachte aus dem gelegentlichen QiGong, hatte die aber gar nicht als solche auf dem Schirm.
Außerdem enthält das Buch nicht nur ein 40-Tage-Übungsprogramm in gedruckter Form sondern auch den Barcode zu einem Portal, in dem eben dieses Programm für Leser des Buches nach Registrieren kostenlos absolviert werden kann. Ich lasse mir eindeutig lieber digital vorturnen und voratmen als immer wieder auf Blättern nachzulesen, was danach passieren muss.
Dabei habe ich den Buchautoren als einen derjenigen wiedererkennen dürfen, denen ich auf anderen YouTube-Plattformen schon seit Jahren per Abo folge. Es war einer der seltener genutzten aber gar nicht schlechten Kanäle. Hab‘ mir gleich mal ein zum Genesungsstatus und den nach Tagen extrem eingerosteten mäkelnden Gräten passendes Video zur „
Ganzkörpermobilisation“ rausgesucht und mitgemacht.
Und werde ab heute die vier Wochen Atemprogramm mit - wie ich aus dem Buch schon weiß - begleitenden „Body- und Mind-Übungen“ absolvieren. Sieht gut und nützlich aus :o)