Freitag, 31. Januar 2025

Bill Bryson, Eine kurze Geschichte des menschlichen Körpers



Mal nachgesehen, was die Onleihe-München von Bill Bryson im Angebot hat. Dort gab‘s digital nur (Hör)Bücher von ihm, die sich an Kinder und/oder Jugendliche richten.

Mit dem Bewusstsein, neuerdings auch Hörbücher besser abzuspeichern im Hirnkasten und um das zu veri- oder falsifizieren, das nebenstehende recht kurze (gut 2h Laufzeit) ausgeliehen und bei Busfahrten angehört.


Ein bisschen was ist dazugekommen an Wissen seit dem eigenen Biologieunterricht anno dazumal. Als Leserin von Wissensmagazinen war nicht vieles neu (was nicht heißt, dass ich mir die Fachbegriffe und Abkürzungsbedeutungen unbedingt merken kann). Einiges war aber auch für mich interessant genug, dass ich ihm noch ein bisschen hinterhergegoogelt habe.   Der Unterhaltungseffekt seiner mir schon bekannten Bücher („A walk in the woods“ und „Streifzüge durch das Abendland“) wurde leider nicht annähernd erreicht.

Tommy Jaud, Man Müsste Mal


         Untertitel:  Nix gemacht und trotzdem happy

Wie so oft: bei den Neuerscheinungen stehen sehen und spontan mitgenommen in der Stadtbibliothek. Warum?: weil der Titel vermutlich den meisten und so auch mir spontan ein Lachen abringt. Der ist auf seine einfache Art ziemlich eindeutig und gleichzeitig vielschichtig. Lustig eben.  Außerdem die Erinnerung an “Hummeldumm” vom selben Autor, das mich auf meinem Flug zum BigSur-Marathon in Kalifornien im Jahr  2011 sehr erheitert hat. 

Damals unbeeindruckt von der beim Anblick des Buches  naserümpfenden Rüge ob der Autoren-Niveaulosigkeit von einer kulturbeflisseneren Nachbarin. Ich lache auch gerne mal über flachere Unterhaltung wenn sie irgendwas hat, das nicht nur blöd ist.

Leider kommt diese Kurzgeschichtensammlung nicht annähernd an den damaligen Roman heran und es ist fast durchgängig ziemlich flach. Schade eigentlich weil die Ideen ansich gar nicht mal schlecht sind. 

Als schon im Vorwort zu erahnen war, dass die Cashback-Systeme von PayBack, Lidl & Co. auf’s Korn genommen werden, verfiel ich in vorauseilender Erheiterung ob des Wissens, voll und ganz bei meinen Macken ertappt zu werden, in heftigste Lachanfälle. Die Idee, sowas zu einer ich-erzählten Comedy-Posse zu verarbeiten, fand ich noch vor dem Lesen großartig! Finde ich immer noch. Aber die konkrete Umsetzung in diesem Buch zu … auswalzend. Und irgendwann nicht mehr witzig sondern nur noch bemüht. Immer wieder aufpoppend auch in den Folgegeschichten den roten Heiterkeitsfaden durchziehen sollend. 

Der bei mir aber schon bald umschlug in ausgefranste Gewitzelmüdigkeit. Hab’s trotzdem durchgelesen. Hätte ja sein können, dass ich sonst meine eigene Heiterkeit verpasse. Ein paar müdere Grinser und belustigtes Gekicher gab’s dann auch noch … frau nimmt mit, was sie kriegen kann ;)

Montag, 27. Januar 2025

David Almond,, Skellig

 

Es wird unter dem Label “Jugendbuch” (ab 11 Jahre) geführt, ist für mich aber alterslos(gelöst).


Wunderschöne poetische Handlung und Sprache. Phantasiereich und emotionsgewaltig in düsteren und befremdlichen wie in lichten und schwebenden Bildern.

Wie kam ich drauf? Über einen Querverweis im Anhang bzw, in der Literaturliste des  Buches  von Thomas Bock (s. eins drunter).

Eigentlich war es ein Verweis zu einem Text von Johanna Walser (Tochter von Martin Walser, wie ich nun gelernt habe), den ich aber in der Onleihe nicht fand. Was ich fand, waren Übersetzungen von ihr und ihrem Vater (ich kenne das Original nicht - aber diese  Übersetzung ist “wow”!), die mehrere Jugendromane von David Almond gemeinsam übersetzt haben. Einer war gerade verfügbar und so habe ich ihn mir erklickt.

Das schreit nach mehr. Von Autor und Übersetzerin …

Freitag, 24. Januar 2025

Thomas Bock, Achterbahn der Gefühle


Thomas Bock, Achterbahn der Gefühle (digital) 



Hier finde ich, dass einige Textauszüge mehr darüber sagen, welcher Ansatz zur Betrachtung psychiatrischer / psychologischer Begriffe bei diesem Buch die Basis und Herangehensweise an auch problematische Anteile menschlichen Daseins und Wesens bildet.

Ein in meinen Augen wichtiger und richtiger Ansatz und Weg von Thomas Bock, damit umzugehen. 








Montag, 20. Januar 2025

Oskar Maria Graf, Wir sind Gefangene

 

Ein Bayrischer selfmade-Autor und seine literarisch aufgearbeitete Lebenserzählung, mit der er dann 1927 endlich den lang ersehnten Durchbruch in die Welt der anerkannten Schriftstellerei schaffte.

Oskar Maria Graf ist einer der vielen bekannten Namen auf dem Bogenhausener Promi-Friedhof und ich habe mir seit ungefähr 20 Jahren vorgenommen, mich irgendwann in ihn einzulesen und mich mit seiner Geschichte und den Werken zu beschäftigen. Dass es gerade jetzt passiert ist, war - wie so oft bei mir - dem zufälligen Umstand geschuldet, dass mir dieses Hörbuch bei einer Suche mit jeweils immer mal abgewandelten Filtern als das am besten bewertete und direkt verfügbare  der gesuchten Rubrik von der Onleihe ausgespuckt wurde.

Besonders die Vertonung durch den Leser bzw. Sprecher  (Kabarettist / Schauspieler Jörg Hube +2009) ist ganz und gar unglaublich weil er es schafft, das Stück so packend, überzeugend und wie spontan erzählt zu lesen, dass ich als Hörerin immer wieder -  entgegen des besseren Wissens vom Verstand her - emotional völlig davon überzeugt bin und ein Fühlen entwickele, als würde mir der wirkliche Erzähler, der all das erlebt hat, selber vorlesen bzw. erzählen. Da ist kein Abstand zwischen Erzähler und Erzähltem auch nur zu ahnen.

Viele Aspekte weckten immer mal wieder die Neugierde, nebenher Recherchen anzustellen, dazuzulernen, zu überdenken und diverse Wissensbereiche aber auch persönliche Erinnerungen aufzufrischen und einzubeziehen. Schon von daher hat es sich gelohnt.

Samstag, 18. Januar 2025

Emilie Pine, Botschaften an mich selbst

 

 

Ganz groß! Es gibt zu dem Buch schon viele Rezensionen, die ich mit Sicherheit nicht übertreffen kann. Möchte es auch gar nicht versuchen. Es wurde zu Recht mit Preisen ausgezeichnet denn es ist ebendas: ausgezeichnet! 

Besonders beeindruckt mich die Fähigkeit der Autorin, zutiefst emotional besetzte Themen, die gemeinhin mit “Schwäche” assoziiert sind,  radikal persönlich und dennoch sachlich, nüchtern und vor allem stark, selbstbewusst und aufrecht darzustellen.

Donnerstag, 16. Januar 2025

Klaus Kordon, Krokodil im Nacken

 

Der autobiographische  Roman wurde mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichnet.  Lässt das auch vermuten und hoffen, dass Jugendliche auch in bildlastigen schnellen Zeiten einen solchen doch recht langen Roman mit - bei aller Leichtigkeit im zweifellos gekonnten Schreiben - schwer verdaulicher  Kost wirklich lesen? Möge es so sein!

Er behandelt nicht nur wichtige Aspekte der nationalen Geschichte sondern lenkt den Geist zu viel weiteren Ufern, regt zum eigenständigen Denken, Hinschauen und Hinterfragen an. 

Selber muss ich gestehen, dass ich ihn an vielen Stellen immer mal wieder  nur überflogen habe, was nicht ausschließlich den vorhandenen Längen geschuldet war sondern meiner Unfähigkeit, derartig realitätsgetreue Schilderungen dunkler menschlicher Strukturen in Gesellschaften, Machtformen und nicht zuletzt Einzelpersönlichkeiten  allzu ungeschminkt und ausführlich lesend und anteilnehmend zu ertragen. 

Zu klar mein Fazit: “So ist es, war es immer und wird es immer auch sein. Zeitweise nur im Kleinen und Zwischenmenschnlichen, häufig als Diktatur in ganzen Staaten.” Immer mal wieder möchte ich dann den Finger hebend bitten: “Haltet die Welt an; ich möchte aussteigen!”

Mein Dank an dieser Stelle ans Uninversum, davon im bisherigen Leben nicht die volle Ladung sondern vergleichsweise nur Krümel  abbekommen zu haben, auch nie vor ernsthafte Gewissensentscheidungen gezwungen worden zu sein.

Allein das Wissen, dass es auch die andere Seite und viele Zwischenstufen gibt,  ließ mich - trotz Aussparungen einiger Textpassagen - bis zum versöhnlicheren Ende durchhalten.

Dienstag, 14. Januar 2025

Helene Tursten, Morden mit Maude


Eigentlich parallel gelesen zum Buch von Theresa Prammer und dann doch flott durchgerutscht durch den Text,

So ein “naja”-Krimigeschichtenbüchlein. Nicht allzu raffiniert, nicht wirklich spannend, manche der Handlungen ziemlich an den Haaren herbeigezogen. Aber lässt sich so nebenbei als Zeitvertreib mitnehmen.

Das Beste: diese meist langweilige schwarz-weiß-böse-gut-Schiene und der Mörder muss zwingend bestraft werden-Ödnis wird hier mal nicht bedient.  
Dass manch ein Tötungsdelikt letztlich eine gute Tat darstellen kann … wer wüßte das nicht schon lange? ;-)

Sehr nervig allerdings einiges an der Übersetzung. “Erblickt” z. B. werden in einer unerträglichen Verbwiederholungsdichte die Dinge ca. dreihundertsiebenundachzigmal zu oft. 

Sonntag, 12. Januar 2025

Theresa Prammer, Auf dem Wasser treiben


Eine Suche danach, was Menschen verbindet und zusammenhält.”

Ist mir in der Stadtbibliothek München  (Zweigstelle Bogenhausen) ins Auge gesprungen, Klappentext gelesen und mitgenommen. 

Le/s-b/enszeitverschwendung!

Auf Seite 91 - siehe rechts unten - was etwas vor Halbzeit des Buches ist, war dann wirklich mal Schluss mit nicht lustig und noch weniger gehaltvoll oder auch nur unterhaltsam. Wo auch immer die z. T. recht guten Rezensionen herkamen … doch nicht etwa dem Umstand geschuldet, dass die Autoriin Schauspielerin, Regisseurin und damit vermutlich in der Kulturwelt gut vernetzt ist? Könnte natürlich auch schlicht an den unterschiedlichen Geschmäckern liegen.


Nach diesem leeren Geschwurbel, das nach streberschülerhafter Umsetzung eines drittklassigen Schreiblehrgangs klingt mit all den bedeutungsvollen Blicken,  die sich treffen, bebenden Nasenflügeln,  Türen, die krachend ins Schloss fallen und den Spannungsbogen vermutlich aufbauen sollenden Pünktchen-Pünktchen-Pünktchen-Dialogen, war die Grenze des Erträglichen für mich überschritten. 

Nachdem ich überhaupt nur aus analytischen Gründen und dem es-nicht-Glauben-Wollen geschuldet soweit gelesen hatte. Mit Unterbrechungen, in denen ich jeweils was anderes las und die hiesige Handlung samt Figuren jeweils komplett vergessen hatte. Die Erinnerung daran kam beim Weiterlesen dann zwar immer wieder … aber so blass, wie die Charaktere bleiben, ist das letztlich unerheblich.

Das nennt sich dann wohl talentfrei umgesetzte SchundUnterhalungsliteratur. Ums Verrecken nicht entstehen wollende Charaktere, uninteressante durchgehend unglaubwürdige Handlung mit eher für den filmischen Umsatz gezeichneten Klischee-Umgebungen. 

Dem sei zugute gehalten, dass es vermutlich wirklich eher für eine Verfilmung geschrieben wurde. Wobei ich mit derartigen Filmen ebenfalls niemals freiwillig meine Zeit verplempern würde. Uninteressanten Handlungen beiwohnen, mit blassen Figuren überflüssige Dialoge führen … das muss mensch im Leben selber oft genug, da muss ich ja nicht noch fiktiven noch schlimmeren Gestalten lesend oder Film guckend dabei zusehen. 

In diesem Sinne ist die Suche nach dem, was die Menschen verbindet und zusammenhält meiner unmaßgeblichen Meinung nach hier krachend gescheitert.

Sonntag, 5. Januar 2025

Elizabeth Strout, Am Meer

 

Von der Autorin habe ich fast alles gelesen und besonders die Romane um Lucy Barton  - aber

allen voran der Pulitzer-Preisträger Mit Blick auf’s Meer” und ihre Protagonistin Olive Kitterridge 
haben mich berührt und eingesaugt.

Es fällt mir nicht leicht, etwas über das Buch zu schreiben weil sich alles zu … fest und bestimmt lesen würde und ich bin mir nicht darüber im Klaren, ob es für mich sowas wie ein “Fazit” gibt und falls doch, ob es sich nicht im Nachhinein noch ändern wird.

Denn schon beim Lesen passierte ich sehr unterschiedliche “Stufen”. Relativ schnell kam Widerstand auf gegen die Inhalte: die Pandemie und den Umgang der Hauptpersonen aber auch der Autorin damit. Starke Widerstände. Identifikation oder auch nur Entgrenzung in die Personen hinein war schlicht unmöglich. Alles sehr weit von meiner (Gedanken-, Fühl-, Werte- und realen) Welt entfernt.

Irgendwann dachte ich mir: “Denk’ einfach nicht. Leg’ Erwartungen ab, beurteile weder die Handlung noch die eigenen Reaktionen und schau’ dir den Film an, der im Kopf  entsteht und mehr nicht.” 
Elizabeth Strout erzählt auf eine Art, die ich beruhigend aber nicht langweilig finde. Schön mitzugehen.  Auch dann, wenn die Inhalte weit weg von meinen Interessen und Neugierden sind.

Also habe ich den Roman durchgelesen und will, kann und werde nicht entscheiden, wie ich ihn fand. Nicht für mich und nicht für andere.

Allerdings eins: wer die Vorgängerbücher um Lucy Barton nicht kennt, sollte es wirklich nicht lesen; das macht wenig Sinn. Und wer sie kennt … wird es vermutlich sowieso 

Donnerstag, 2. Januar 2025

Christel Petitcollin, Ich passe nicht in diese Welt


Rettende Kommunikationsstrategien für Menschen, die zu viel denken.

Spontan und ohne dazu zu recherchieren digital ausgeliehen wegen des Titels und weil mich der Satz “Die Elisabeth, die war schon immer ein bisschen anders …” seit frühester Kindheit begleitet.
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Mein Fazit: Völlig unklar, was die Autorin wem auch immer sagen will oder wollte.
Nach dem Lesen der ersten und in Folge nur noch Überfliegen der folgenden Kapitel (“kommt da noch mehr?”, “Wird’s gehaltvoller?”) ein für mich vernichtendes Fazit: 
Die Antwort “42” enthält mehr Substanz als dieser Versuch, so ziemlich sämtliche Fragen und Inhalte des Daseins - von umfassender aber auch rausgpickt spezieller Weltgeschichte über Psychologie, Philosophie, Kommunikations- und anderen Wissenschaften, individuellen Problematiken in einem Rutsch … nicht zu klären … sondern einfach mal so mit wenig Zusammenhang und noch weniger sprachlichem Vermögen, seltsamen Beispielen und effekthascherischen zeitaktuellen Schlagzeilen-Vorfällen oberflächlich in den Raum eines Buches zu spucken. Ohne mir ersichtlichem sinnvollen Aufbau.  Eine etwas holprige Übersetzung aus dem Französischen mag das ihrige beisteuern zum mehr als mangelhaften Lesevergnügen.
Jaja … es gibt schon auch interessante Thematiken, die angesprochen werden. Also: eigentlich alle Thematiken irgendwie.  Viele kleine Thesen, Beispiele, kurze (pseudo)wissenschaftliche Einschübe mit vielen Fachbegriffen (irgendwie allen), alltägliche “Wahrheiten”, Anekdoten, Zitate …  in denen sich wiedergefunden werden darf .. aber wozu eigentlich?