- KlausKordon, Krokodil im Nacken (digital)
Der autobiographische Roman wurde mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichnet. Lässt das auch vermuten und hoffen, dass Jugendliche auch in bildlastigen schnellen Zeiten einen solchen doch recht langen Roman mit - bei aller Leichtigkeit im zweifellos gekonnten Schreiben - schwer verdaulicher Kost wirklich lesen? Möge es so sein!
Er behandelt nicht nur wichtige Aspekte der nationalen Geschichte sondern lenkt den Geist zu viel weiteren Ufern, regt zum eigenständigen Denken, Hinschauen und Hinterfragen an.
Selber muss ich gestehen, dass ich ihn an vielen Stellen immer mal wieder nur überflogen habe, was nicht ausschließlich den vorhandenen Längen geschuldet war sondern meiner Unfähigkeit, derartig realitätsgetreue Schilderungen dunkler menschlicher Strukturen in Gesellschaften, Machtformen und nicht zuletzt Einzelpersönlichkeiten allzu ungeschminkt und ausführlich lesend und anteilnehmend zu ertragen.
Zu klar mein Fazit: “So ist es, war es immer und wird es immer auch sein. Zeitweise nur im Kleinen und Zwischenmenschnlichen, häufig als Diktatur in ganzen Staaten.” Immer mal wieder möchte ich dann den Finger hebend bitten: “Haltet die Welt an; ich möchte aussteigen!”
Mein Dank an dieser Stelle ans Uninversum, davon im bisherigen Leben nicht die volle Ladung sondern vergleichsweise nur Krümel abbekommen zu haben, auch nie vor ernsthafte Gewissensentscheidungen gezwungen worden zu sein.
Allein das Wissen, dass es auch die andere Seite und viele Zwischenstufen gibt, ließ mich - trotz Aussparungen einiger Textpassagen - bis zum versöhnlicheren Ende durchhalten.
- KlausKordon, Krokodil im Nacken (digital)
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