Freitag, 2. Mai 2025

Sigrid Nunez, Die Verletzlichen


Daraus mitgeschrieben (weil gefiel mir):

Mir gefällt der Eissplitter im Herzen, den Graham Greene bei jedem Schriftsteller für unabdingbar hielt. Ich habe ihn. Und das Quentchen Dummheit, ohne das laut Flannery O’ Connor kein Schriftsteller auskommt. Das habe ich auch. Mir gefällt, dass Alan Bennett sagte: “Für einen Schriftsteller ist nie irgendetwas so schlimm wie für andere Leute. Weil es - so schrecklich es auch sein mag - immer nützlich sein kann.”


Ein Buch über das Schreiben, das Älterwerden, menschliche Begegnungen, sich öffnen oder auch nicht, ein bisschen auch über psychoaktive Drogen … Die Geschichte einer Schriftstellerin in Ausschnitten, in denen auch viele andere unterschiedliche Menschen  - und ein Papagei - auftauchen.

Und wieder einmal ist eins der Themen der Umgang mit der (Schreib)Blockade, die während der Corona-Epidemie - verständlicherweise? - die meisten Schreibenden und Kunstschaffenden befiel. Es gibt Aspekte, die mich auch diesmal ein Fünkchen genervt haben daran. Inzwischen sehe ich aber ein, dass es sogar eine eigene Idee ist, die verschiedenen Wirklichkeits-Perspektiven aus dieser Zeit auch urteilsfrei anzuschauen versuchen. Es erscheint ein buntes Kaleidoskop an Lebenswirklichkeiten.

Wobei dieses Thema in diesem Fall keine Hauptrolle spielt und bei Bedarf übergangen werden kann. 

Wie ich darauf aufmerksam wurde, weiß ich einmal erneut nicht mehr. Aber es lag schon länger auf meinem Onleihe-Merkzettel, vor dem Urlaub entleihbar gewesen, was ich tat und nun - kurz vor Ablauf der Leihdauer - mochte ich ein Hörbuch mitnehmen zum Strandspaziergang. Die EarPods so eingestellt, dass auch das Meeresrauschen als Hintergrund noch zu hören war. Wollte ich ausprobieren, ob dann auch Inhalt hängenbleibt und kann es zumindest aus meiner Sicht nur empfehlen. 

Zwei mehrere Stunden lange Spaziergänge wurden es mit diesem gut 5h lang laufenden Hörbuch - gelesen von einer mir angenehmen Frauenstimme* - am Strand und dann zum Teil noch abends im Bett des Mobils liegend. Es passierte für mich nichts “bahnbrechendes” aber ich kam gut in den Flow des Zuhörens. Hielt gelegentlich an, setzte mir Marker an Stellen, die ich später nochmal anhören und auch ausschnittsweise mitschreiben wollte für diesen Bericht.

Viele interessante Zitate aus der Weltliteratur sind immer mal wieder anlässlich bestimmter Themen, die angegangen werden, zu lesen bzw. zu hören. Betrachtungen über unterschiedliche Aspekte des Schreibens, letzte Worte von unterschiedlichen Künstlern aus unterschiedlichen Zeiten (hat Beethoven wirklich gesagt: “Im Himmel werde ich hören können.”?) und damit viele Anregungen für weitere Stöber- und Leseideen.

“In fast jedem langem Buch, das ich lese, sehe ich ein kurzes, das sich vor der Arbeit drückt.”

“Mehr noch als Hoffnung hilft uns Humor, die Dinge zu überstehen.”


📚


*warum auch immer .. aber in der Regel kann ich mich besser auf Männerstimmen - nicht alle -  konzentrieren bzw. reagiert mein Körper auf die meisten - nicht auf alle - Frauenstimmen mit Widerstand. Oder dem Problem, nicht zuhören zu können sondern schnell abzuschweifen.  Angeleitete Meditationen z. B. gehen mit hellen Frauenstimmen gar nicht. Gesangsstimmen, Lesungen … es kommt selten vor, dass Frauenstimmen für mich über eine längere Zuhördauer angenehm sind. Wenn doch mal, dann sind es die sonoren, tiefen, vollen. Sopran ist echt nix für mich. Macht mir unangenehm Gänsehaut.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen