Gefiltert hatte ich nach einem recht kurzen und in der Onleihe gut bewerteten Hörbuch, das die Vorbereitung des Konfitürekochens unterhaltend begleiten sollte.. Gefunden und mich entschieden habe ich für diese prämierte Version von Peter Pan. Kinderbuch-Bildungslücke (ich kannte bisher die Story nichtmal im Groben) schließen. Ist gelungen - jetzt kenne ich sie. Schockschwerenot!
Erstmals erschien die Figur Peter Pans 1906 in einer Vorläuferversion “The little white bird” und war für Erwachsene geschrieben, wurde schnell als Bühnenstück adaptiert - das heute unter dem Namen “Peter Pan” bekannt und als Kinderstück verbreitet ist. Früher empfohlen “ab 14”, ist die Altersempfehlung inzwischen auf “ab 8” abgesenkt worden und ich würde behaupten: für heutige Hörbuch-gewohnte Kids ist es sicher immer noch unterhaltsam und charmant aber vom Gruselfaktor her eher “Baby”.
Wobei die “verlorenen Kinder”, elternlos und nur von Peter Pan und Tinkerbell vor den vielen Gefahren beschützt, vermutlich doch noch ans Herz gehen. Persönlich gefiel mir in erster Linie der Gedanke, dass beim Prozess des Erwachsen-Werdens viele Fähigkeiten und Möglichkeiten verloren gehen und dies vielleicht verhindert werden kann, wenn Kinder nur so tun, als würden sie erwachsen, sich dem innerlich aber verweigern und im Herzen Kinder bleiben.
Schreibtechnisch originell der “Kunstgriff”, dass die Figuren - reale Kinder im Londoner Kinderzimmer auf der einen und auf der anderen Seite die Bewohner Neverlands - quasi “sich gegenseitig erschaffen” bzw. lebendig werden durch die Erzählungen. PeterPan lauscht neugierig am Fenster, wie Wendy ihren Brüdern Geschichten über ihn erzählt, die er dann wiederum “seinen” Schutzbefohlenen in Neverland wiedererzählt. So erfahren die Protagonisten des Niemandlandes über das Erzählen der Menschen ihr Dasein.
Was, das ich vorher nicht wusste, habe ich außerdem noch erfahren? (Kaum ein (Hör)Buch, das mich nicht zur weiteren Recherche irgendeiner Art anregt) -> Michael Jacksons Ranch “Neverland” wurde nach diesem Land der verlorenen Kinder, die niemals erwachsen werden, aus der Geschichte Peter Pan so benannt.
Es gibt ein Peter Pan-Syndrom. Meiner Einschätzung nach mehrheitlich unter Männern ziemlich verbreitet 😜
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Liebe Lizzy,
AntwortenLöschenjetzt bin ich ins grübeln gekommen. Ich weiß, dass ich Peter Pan schon seit meiner Kindheit? Jugend? kenne und bilde mir auch ein, einen Film dazu gesehen zu haben. Allerdings finde ich keinen, der dafür in Frage käme. Aber egal - die Geschichte hat schon viel in sich, was man vielleicht im Kindesalter noch gar nicht verstehen kann. :)
Liebe Doris,
AntwortenLöschenes gibt wohl mehrere Verfilmungen, sogar eine Serie mit neu dazu erfundenen Geschichten wurde irgendwann in mehreren Teilen ausgestrahlt und in der Tat habe ich mich gefragt, wie es kam, dass jemand über “verlorene Kinder” geschrieben hat. Kinder, die ohne Anbindung an die Welt der Erwachsenen leben und sich vor ständiger Gefahr schützen müssen, was über Geschichten und den Glauben an Feen und einen durch und durch beschützenden Peter Pan (ebenfalls Kind) geschieht. Das ist in der Tat für Kinder evtl. nicht leicht.
Andererseits: Käpt’n Hook und sein mehr als nur etwas dusseliger Mr. Smee, das immer hungrige Krokodil, das tickt weil es einen Wecker verschluckt hat … das ist mehr so Kaspertheaterstoff, den Kinder eigentlich bis zu einem bestimmten Alter zuverlässig witzig und gleichzeitig etwas gruselig finden.